Referentin: Hanne Küchler, hat als Betroffene ehemals mit ausgeprägter Sprechangst zu kämpfen gehabt. Nach dem akademischen Studium hat sie die Transaktionsanalyse entdeckt und die Möglichkeit, Kommunikation als lustvollen Prozess zu begreifen. Seit 1998 leitet sie den "SpeakingCircle" der Stotterer-Selbsthilfe in Berlin.

Im Privaten und im Bekanntenkreis haben viele Stotterer weniger Probleme. Da geht das Sprechen flüssiger oder das Stottern spielt keine so große Rolle. Dann fühlen wir uns okay, ebenso okay wie die anderen es für uns sind. Harmonischer oder ausgewogener geht es nicht: Ich bin okay, du bist okay.
Vor dem Reden in der Öffentlichkeit tun sich aber oft unüberwindlich hohe Hürden oder tiefe Gräben vor uns auf. Das Prinzip „ich bin okay, du bist okay“ scheint nicht mehr zu stimmen. Das „Du“ muss in der Mehrzahl gedacht werden und wird zum beängstigenden „Publikum“. Tatsächlich ist vor einem Publikum zu sprechen etwas anderes als in einem kleinen Kreis. Über diesen Unterschied werden wir sprechen, über unsere Erfahrungen und Einstellungen dazu.
Wir werden uns auch darüber austauschen, was wir persönlich an einer Rede - oder an der Person einer bestimmten Rednerin oder Redners - besonders schätzen. Manches davon wird relativ einfach an Ort und Stelle, vor der Gruppe und vor der Kamera, auszuprobieren sein.
Ziel des Arbeitskreises ist es, die Lust am Reden in der Öffentlichkeit zu wecken, oder wenn sie schon da ist, Strategien bereitzustellen, damit sie richtig zur Geltung kommen kann.

Teilnehmerzahl: bis 10 Personen